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Biographie
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VI. Wesen der Welle
Obwohl der Herausgeber von "Gerlands Beiträge zur Geophysik" und
später weltbekannte Physiker Prof. Dr. Victor Conrad (1876-1926)
und auch der Leiter des Physikalischen Institutes der Universität
Graz, Prof. Dr. Hans Benndorf (1870-1953) zu den "instinktsicheren und
unbeirrbaren Förderern seiner Veröffentlichungen"
gehörten, blieb Karl Uller ein Außenseiter, ein Sonderling,
ein Geächteter..., ein "Manischer", wie ihn Arnold
Sommerfeld 1925 in einem Schreiben an Walter König bezeichnete.
Hintergrund dieser Äußerung waren Ereignisse, die 1921 in
einem Briefverkehr zwischen Karl Uller und Arnold Sommerfeld, einem
bedeutenden und einflußreichen Mathematiker in München,
Geheimrat und früher Förderer Albert Einsteins,
deutlich wurden.
Der Briefwechsel zwischen Arnold Sommerfeld und Karl Uller ist erhalten
geblieben.
Karl Uller erwähnte in diesem Schreiben auch die wissenschaftliche
Auseinandersetzung mit Wolfgang Pauli (1900-1958).
Arnold Sommerfeld lehnte die Arbeiten von Karl Uller ab, letzten Endes
auf Grund eigener Arbeiten und Überlegungen seit 1904. (A.
Sommerfeld: "Über die Fortpflanzung des Lichtes in dispergierenden
Mitteln" (1914)
)So wurde Arnold Sommerfeld, fast unbemerkt geblieben, zum
historischen Schiedsrichter zwischen Karl Uller und Albert Einstein,
der 1905 auf Grund einer Ausdeutung eines hochempfindlichen
Experimentes, das sich freilich nur auf Körper im praktisch
"reinen Raum" in der Nähe der Erdoberfläche bezog, die
Ausbreitungsgeschwindigkeit einer elektromagnetischen Welle in einem
beliebigen, ruhenden oder gleichförmig bewegten Körper
postulierte!
"Mit der in ihr enthaltenen Transpositions-Kinematik von Raum und Zeit
für verschiedene gleichberechtigte Bezugssysteme einerseits und
den „allbewährten“ elektromagnetischen Feldgleichungen von
Maxwell-Lorentz für ruhende Mittel andererseits läßt
sich dann - so sollte man meinen -, die zutreffende
Elektrodynamik für beliebige, gleichförmig bewegte
Mittel folgerecht entwickeln. Die Ausführung dieses
Gedankenganges ist das Werk von Hermann Minkowski von 1907 gewesen".
"Aus dem Wenn der Vorsicht wurde aber bald ein Da der Zuversicht, und
die Theorie von Einstein sowohl wie die Elektrodynamik von Minkowski
wurden „Sorgen von gestern“. Die Zuversicht stützte sich auf eine
theoretische Untersuchung von A. Sommerfeld, wonach auf Grund der
genannten Elektronentheorie für ein im ÄTHER (RAUM) ruhendes
Bezugssystem die Frontgeschwindigkeit im elektronenbesetzten Mittel
„unter allen Umständen“' genau gleich der im reinen Mittel, dem
VAKUUM, sei, die wir mit co bezeichnen.
Dies Ergebnis, obgleich „etwas überraschend“, weil nach ihm die
Wellenfront gänzlich unbehelligt von den beweglichen Elektronen
vordringt, griff man bestärkt auf, und so siegte die Theorie von
Einstein gegenüber der gezwungenen Erklärung, die Lorentz dem
Michelson-Versuch geben mußte, bestechend durch ihre
Universalität und ihre Fruchtbarkeit. Sie schlug fast alle
bedeutenden Theoretiker in ihren Bann und erst recht den großen
Kreis begeisterter Mitläufer. Man muß jedoch
wahrheitsgemäß auch erwähnen, daß Lorentz und
andere echte Physiker sie instinktiv und endgültig ablehnten."
Während eines Seminares in Bad Nauheim lernte Karl Uller Albert
Einstein kennen. Er kannte die Arbeiten von Albert Einstein sehr gut,
auch die Idee einer Transpositions-Kinematik von Raum und Zeit für
verschiedene gleichberechtigte Bezugssysteme, dennoch mußte er
diese neue Theorie verwerfen. Der Grund dafür war einfach: Karl
Uller hatte herausgefunden, "daß die
elektromagnetischen Feldgleichungen für bewegte Körper in
allen nach-Hertzschen Theorien allgemein, d.h. für zeitlich
veränderliche Zustände nicht richtig sein können, weil
sie nämlich eine Welle ergeben, deren Bau mit der Erfahrung in
offenkundigem Widerspruch steht."
Neben der begründeten, ablehnenden Einstellung gegenüber der
Relativitätstheorie Einsteins, finden wir, folgerichtig
entwickelt, eine ebenso kritische Haltung gegenüber der
aufkommenden "Quantenphysik" mit ihrer „Wellenmechanik“ und
„Wahrscheinlichkeits-Statistik“.
"Die Quanten sind in der Tat Fremdkörper im Leibe der Physik und
werden nach der Überzeugung des Verfassers wieder verschwinden.
Das Quantenhafte hingegen liegt nach eben dieser Überzeugung im
Wesen der physikalischen Welle, die ein Energiegebirge um Oszillatoren
und Resonatoren in Mitteln ergibt."
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